Mittwoch, 30. Januar 2013

Duisburg - Wie in einem anderen Land

"Hausbesitzer Senel beklagt, dass auf dem angrenzenden Grundstück, das der Stadt gehört, ein Müll- und Sperrmüllberg wächst: "Das wird im Sommer Ratten anziehen." Auch gegen den Vandalismus solle die Stadt etwas unternehmen. Überall sind Scheiben eingeworfen - Ghetto-Atmosphäre. Dabei sollten Abriss und Grüngürtel der "Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität" dienen, verkündete der Duisburger Stadtrat, als er 2007 das Sanierungsverfahren beschloss" ... (Harald Schumacher: Wie in einem anderen Land, in: Wirtschaftswoche 5/ 2013, S. 43)

Zum Artikel in der Wirtschaftswoche vom 28.01.2013

Das Haus der Familie Senel mit dem stetig wachsenden Müllberg auf dem Nachbargelände, 03.02.2013
 

Samstag, 5. Januar 2013

Wasser und andere Scherben

Gestern abend war die Polizei vor Ort weil Wasser aus dem von der Stadt leergezogenen, denkmalgeschützten Haus Kronstraße 20 strömte, heute vormittag wurde das Wasser abgestellt.

Die durchnässte Fassade der Kronstraße 20

Die Schaufensterscheibe des ehemaligen Reisebüros an der Hauptstraße wurde offenbar schon vor einigen Tagen eingeworfen. Die Polizei sicherte das Gebäude heute, nachdem sie telefonisch über den Zustand informiert worden war (siehe unten).

An der Kaiser-Wilhelm-Straße Ecke Bayreuther Straße befinden sich noch immer einige Hinterlassenschaften des Abrisstrupps. Darunter auch mehrere Container mit gefüllten Säcken.
Die nach Anruf bei der Polizei verschlossene Schaufensterscheibe an der Kaiser-Wilhelm-Straße (Handyfoto: Nils Kanschat) 

Gasalarm am 12.12.2012

Ein "Abbruchhaus" nannte ein TV-Bericht dieses komplett sanierte und wärmegedämmte Haus, das bis zur "Sanierung" des Stadtteils komplett bewohnt war. Es befindet sich in städtischem Besitz. Zwei Familien wohnen noch hier.
Wieder ein Gasalarm in einem von der Stadt leergezogenen Haus in Bruckhausen,
das sich im Besitz der Stadt befindet. Diesmal war das Gebäude am Kringelkamp betroffen, in dem noch zwei Familien mit insgesamt 12 Personen wohnen. Um 17:15 Uhr war die Feuerwehr vor Ort, gegen 18:15 wurde das Gebäude evakuiert, um 21:30 konnten die Familien wieder zurück in ihre Wohnungen. Die Feuerwehr beschrieb die Situation als hochgefährlich, das Haus wäre mit Sicherheit in die Luft gegangen, wäre die Feuerwehr nicht rechtzeitig eingeschaltet worden. Nachdem die Gasleitung gekappt worden war, hat die Feuerwehr das Gebäude noch 2 Stunden lang gelüftet. Die Kriminalpolizei war ebenfalls vor Ort. Die Stadt Duisburg ist von verschiedenen Seiten immer wieder darauf aufmerksam gemacht worden, das die Zustände, die durch das Leerziehen ganzer Straßenzüge in Bruckhausen entstanden sind, Leib und Leben von Anwohnern gefährden:

http://bruckhausen.blogspot.de/2012/05/besonder-schutzvorkehrungen-nicht-notig.html
http://bruckhausen.blogspot.de/2012/04/alle-tage-tag-der-offenen-tur.html
http://bruckhausen.blogspot.de/2012/03/15.html 


Offenbar hat sich an der Einschätzung der Stadt, dass "besondere Schutzvorkehrungen nicht nötig" seien, nichts geändert. Keine Spur von "Neuanfang für Duisburg".